Kaminofen oder Speicherofen – Die Unterschiede

Die Entscheidung für den richtigen Ofen, der die eigenen Bedürfnisse optimal erfüllt, ist gar nicht so einfach und sollte auf jeden Fall gut durchdacht sein. Wir stellen mit dem Speicherofen und dem Kaminofen zwei Ofentypen gegenüber, die sich stark voneinander unterscheiden und erklären die Unterschiede.

Ein Ofen ist nicht einfach ein Ofen. Tatsächlich sind die einzelnen Ofentypen in ihrer Bauart, Funktion und auch Optik sehr individuell und im Vergleich einzelner Kaminarten untereinander dominieren teilweise deutlich die Unterschiede.

Speicherofen und Kaminofen: Die Unterscheidung

Dass Ofen nicht gleich Ofen ist, haben wir bereits im Artikel zu den unterschiedlichen Ofentypen dargestellt. Was den Kaminofen im Vergleich zum Speicherofen angeht, handelt es sich hierbei um die wohl gegensätzlichsten Modelle – wenn gleich auch beide sehr beliebt und gerade deshalb interessant für einen relativ großen Teil der Bevölkerung sind. Ein Speicherofen und ein Kaminofen unterscheiden sich wesentlich in ihrer Bauart, ihrer Funktion und auch der Optik.

Unterschiede in der Bauart

Ein Kaminofen und ein Speicherofen unterscheiden sich bereits im ersten Schritt anhand der Bauart, nach der sie errichtet werden und aufgrund der Materialien, die dafür nötig sind.

Beispiel für einen Kaminofen

Kaminofen

Ein Kaminofen oder oft auch Schwedenofen genannt, besteht grundsätzlich aus einer geschlossenen Brennkammer, die im Regelfall aus Stahlblech oder Gusseisen gefertigt wird. Zusätzlich gibt es in den meisten Fällen ein Sichtfenster aus Glaskeramik.

Beispiel für einen Speicherofen

Speicherofen

Ein Speicherofen wird auch Grundofen genannt und besteht aus keramischen Materialien, die von einem Ofenbauer individuell gesetzt werden. Die Bestandteile eines Speicherofens sind der Feuerraum und die keramischen Rauchgaszüge, die aus Schamotte errichtet werden.

Unterschiede in der Funktion

Wer denkt, man heizt mit jedem Ofen gleich, wurde leider gar nicht oder falsch beraten. Was die Funktionsweise des Kaminofens und die Funktionsweise des Speicherofens, also das Heizen mit dem jeweiligen Ofentyp, ausmacht, erklären wir hier.

Heizkamin Nachteile

Kaminofen

Ein Kaminofen hat aufgrund seiner Bauart und der Materialien kaum nennenswerte Speichermasse und gibt dementsprechend die meiste Energie direkt an die Luft ab, was man als Konvektionswärme bezeichnet. Heizt man bei einem Kaminofen ein, bekommt man also rasch und relativ kurzzeitig Hitze.

Speicherofen Vorteile

Speicherofen

Ein Speicherofen dagegen hat durch die Materialauswahl und die Bauweise eine sehr hohe Speichermasse. Dementsprechend wird die Wärme sehr gut gehalten und als sanfte Strahlungswärme über einen langen Zeitraum abgegeben. Unterstützt wird dieser Effekt auch durch das gemauerte Zugsystem, das die Wärmehaltung wesentlich fördert. Bei einem Kachelofen verstärken außerdem auch die Kacheln die Speicherleistung des Ofens.

Unterschiede in der Optik

Der offensichtlichste Unterschied zwischen Kaminofen und Speicherofen ist die Optik. Während ein Kaminofen oder Schwedenofen in den meisten Fällen als ein solcher zu erkennen ist, gilt etwas anderes für den Speicherofen.

Ein Schwedenofen mit offener Ofentür

Kaminofen

Kamin- oder Schwedenöfen gibt es in vielen unterschiedlichen optischen Gestaltungen. Hier bieten verschiedene Hersteller vielfältige und äußerst kreative Gestaltungsmöglichkeiten an. Ein Kaminofen oder Schwedenofen ist in jedem Fall nicht fest verbaut und kann auch frei im Raum stehen oder sogar von der Decke hängen. Markenzeichen, die allerdings nicht zwingend zu finden sein müssen, sind auf jeden Fall eine Verkleidung aus Blech und ein relativ großes Sichtfenster auf das Feuer.

kachelofen galerie eberl 04

Speicherofen

Ein Speicherofen ist ähnlich flexibel, was seine optische Ausrichtung angeht. Er ist allerdings immer fest verbaut und wirkt nicht selten schon von daher etwas massiver als ein Kaminofen. Eine sehr klassische Form eines Speicherofens kann ein Kachelofen sein, wo der Brennraum, um den Speichermaterialien gesetzt wurden, anschließend mit keramischen Ofenkacheln verkleidet wird. Das gleiche gibt es auch ohne Kacheln, dafür aber verputzt – ein sogenannter Putzofen.

Einsatzgebiete von Speicherofen und Kaminofen

Speicherofen und Kaminofen haben unterschiedliche Einsatzgebiete. Aufgrund der Unterschiede sollte man sich bereits vor der Anschaffung eines Kaminofens oder eines Speicherofens darüber Gedanken machen, wofür und wie man seinen Ofen nutzen möchte. Welcher Faktor für einen selbst im Vordergrund steht, ist essentiell, um den richtigen Ofentyp für einen selbst auszuwählen. Kaminofen und Speicherofen haben jeweils ihre Vor- und Nachteile, die zu den individuellen Ansprüchen passen sollten.

Vor- und Nachteile eines Kaminofens

Ein Kaminofen ist die optimale Wahl, wenn man einen Ofen möchte, von dem man schnelle Hitze erwartet. Möchte man den Ofen tatsächlich zum langfristigen Heizen eines oder sogar mehrerer Räume verwenden, ist ein Kaminofen schlicht und einfach nicht die optimale Wahl. Warum sehen Sie anhand dieser Darstellung:


Ein Kaminofen eignet sich
perfekt für
  • schnelle Hitze
  • zusätzliches Heizen an kalten Tagen
  • kurzfristiges Aufwärmen dank schneller Hitze
  • Feuergenuss durch die große Scheibe
  • relativ unkomplizierte rasche Anschaffung


Ein Kaminofen eignet sich
nicht optimal für
  • langanhaltende, sanfte Wärme
  • langfristiges Heizgerät
  • Räume mit wenig Energiebedarf, da es zu einer “Wärmebelästigung” in Form von Überhitzen kommt

Vor- und Nachteile eines Speicherofens

Mit einem Speicherofen ist man bestens beraten, wenn man sanfte Wärme über einen langen Zeitraum erhalten will und den Ofen tatsächlich als Heizgerät oder -ersatz versteht. Ein Speicherofen eignet sich perfekt, um ihn sogar als Ganzhausheizung einzusetzen. Mit unseren technisch ausgereiften Produkten wie unserer Kachelofen-Zentralheizung muss man dabei auch auf keinerlei Komfort verzichten. Auch hier haben wir die wichtigsten Punkte für Sie zusammengefasst:


Ein Speicherofen eignet sich
perfekt für
  • langanhaltende, sanfte Wärme
  • langfristiges Heizgerät
  • längeren Wärmegenuss aufgrund von sanfter Wärmeabgabe
  • Feuergenuss durch die große Scheibe
  • Einsatz als Ganzhausheizung
  • unabhängiges Heizen


Ein Speicherofen eignet sich
nicht optimal für
  • schnelle Hitze
  • rasche und unkomplizierte Anschaffung

So unterscheiden sich die Kosten

Auch die Kosten für einen Kaminofen und die Kosten für einen Speicherofen unterscheiden sich wesentlich. Dieser Faktor ist für eine Kaufentscheidung natürlich von Relevanz und findet hier ebenfalls Berücksichtigung.

Kosten für einen Kaminofen

Ein Kaminofen kann je nach Modell und Ausführung in sehr unterschiedlichen Preisklassen erworben werden. Während es herkömmliche Modelle aus dem Baumarkt schon sehr kostengünstig gibt, werden Designobjekte wesentlich teurer gehandelt. Dabei kommt es meist hauptsächlich auf die Optik des entsprechenden Kaminofens an. Die Funktion ist immer gleich, so auch die Materialauswahl – was aber noch variieren kann, ist die Art der Installation. Wenn Sie sich also für einen außergewöhnlichen, von der Decke hängenden oder anders völlig freistehenden Kaminofen interessieren, müssen Sie auch aufgrund der Installation des Ofens mit Mehrkosten rechnen.

Kosten für einen Speicherofen

Wie üblich bei individuell planbaren Projekten lassen sich die Kosten für einen Speicherofen nicht pauschal benennen. Wesentliche Faktoren für den Preis eines Speicherofens sind:

  • die physische Größe des Ofens,
  • die optische Ausgestaltung – Verkachelung, Putz o. Ä.,
  • der zu beheizende Raum, damit das Heizvolumen,
  • die konkrete Nutzung des Objekts, ggf. als Ganzhausheizung, und damit die Technik &
  • die Gegebenheiten vor Ort.

Erst nach eingehender Beratung durch einen Ofenbauer und die Klärung dieser Punkte kann in der Regel eine erste Abschätzung der Kosten getroffen werden.

Die bessere Wahl: Speicherofen oder Kaminofen?

HPC Wärmepumpe
Ein moderner Speicherofen-Heizeinsatz von HAFNERTEC bietet langanhaltende Wärme ohne zu überhitzen.

Bei der Frage, ob ein Kaminofen oder ein Speicherofen besser ist, vertreten wir ganz klar den Standpunkt, dass ein Speicherofen im Vergleich zum Kaminofen die richtige Wahl für die meisten unserer Kunden ist. Wie bereits erwähnt, hängt das aber auch mit den individuellen Ansprüchen an den Ofen zusammen – dennoch bringt ein Kaminofen oder Schwedenofen ein paar Nachteile mit sich, an denen sich die meisten Besitzer relativ rasch stören. Für die persönlich optimale Wahl empfehlen wir immer eine eingehende Beratung von einem Experten.

Mit einem Speicherofen von HAFNERTEC entscheiden Sie sich auf jeden Fall für ein äußerst effizientes System, das auch von der Handhabung und Nutzung sinnvoll ist und alle Vorzüge eines modernen und nachhaltigen Heizsystems mit sich bringt. Sie sichern sich:

  • gesunde Strahlungswärme, die lange anhält und sanft abgegeben wird,
  • eine extrem saubere und CO2-neutrale Verbrennung,
  • Feuergenuss ohne Störgeräusche durch ein Gebläse, da alles im Naturzug funktioniert,
  • maximalen Komfort, bei dem sogar auf das Nachlegen verzichtet werden kann, dank unserem Dualen Feuerraum,
  • natürlich geschaffene Klimazonen in jedem Raum, wodurch jeder seinen persönlichen Lieblingsplatz finden kann,
  • maximaler Feuergenuss dank extra großem Sichtfenster in unserer Ofentür und
  • optische Vielfalt, die Sie ganz individuell nach ihren persönlichen Präferenzen gestalten können.

Schwedenofen gegen Speicherofen tauschen

Sie hatten sich bereits für einen Schwedenofen entschieden, sind allerdings nicht glücklich mit Ihrem Ofen und überlegen einen neuen anzuschaffen, also den Kaminofen gegen einen Speicherofen zu tauschen? – Wir erklären Ihnen unterstützt von Bildmaterial aus realen Umständen, wie ein solcher Tausch aussehen kann.

  1. Die Planung

    Beim Tausch eines bestehenden Ofens wie auch beim Bau eines neuen beginnt das Projekt mit der richtigen Planung. Ihr Hafnerbetrieb informiert Sie im Zuge dessen auch über wichtige Fakten, wie z. B. die einzuhaltenden Brandabstände, die Luftzufuhr für den Ofen etc. Bei einem Ofentausch oder dem Setzen eines Ofens in einem bestehenden Gebäude ist eine Besichtigung vor Ort ratsam.

  2. Die Vorarbeiten

    Die Vorarbeiten, die von großer Relevanz sind, belaufen sich im Grunde auf das Abtragen bzw. Deinstallieren des bestehenden Schwedenofens und die Schaffung eines tragfähigen Untergrunds für den neuen Speicherofen. Was es mit dem tragfähigen Untergrund auf sich hat, sehen Sie hier:

    • Hinweise zum Speicherofen:
      Ein Speicherofen benötigt aufgrund seiner hohen Masse (und damit auch Speichermasse) einen tragfähigen Untergrund und kann nicht auf bestehende Böden gesetzt werden. Estrich ist KEIN tragfähiger Untergrund, da dieser das Gewicht nicht tragen kann. In einem Bestandsgebäude müssen der Bodenbelag und der Estrich abgetragen werden. Die Fußbodenheizung darf nicht unter dem Ofen verlaufen. Ein tragfähiger Untergrund ist die ausbetonierte Grundfläche des Ofens.
    • Hinweise zum Kaminofen:
      Ein Kaminofen wird direkt auf den bestehenden Boden inkl. (nicht entflammbaren) Bodenbelag gestellt.
  3. Das Ofensetzen

    Sobald der tragfähige Untergrund für den Speicherofen geschaffen ist, kann der Ofenbauer mit seiner eigentlichen Arbeit, dem Ofensetzen, beginnen. Das Vorgehen dabei ist das gleiche wie bei einem gänzlich neuen Projekt. Wie das Vorher-Nachher-Ergebnis aussehen kann, können Sie auf den folgenden Fotos erkennen.


    Der Kaminofen vorher
    Der Kaminofen vorher.

    Der Speicherofen vorher
    Der Speicherofen nachher.

  4. Die Inbetriebnahme

    Im Regelfall macht der Ofenbauer bereits während dem Bau des Ofens eine Art „Probe“ sobald das Objekt funktionsfähig und korrekt angeschlossen ist. Aller spätestens aber erfolgt die Inbetriebnahme nach Fertigstellung durch den Ofenbauer gemeinsam mit den Kunden und Besitzern des Ofens.