Kaminarten – Die verschiedenen Ofenarten im Überblick

Die verschiedenen Kaminarten und ihre tatsächlich fachlich korrekte Bezeichnung sorgen des Öfteren für Unklarheit. Wir geben einen Überblick über die unterschiedlichen Ofenarten und ihre technisch richtige Bezeichnung.

Wer von einem Kamin spricht, muss nicht tatsächlich auch einen Kamin meinen. Umgangssprachlich wird der Begriff Kamin für die verschiedensten Feuerstellen verwendet, bei denen es sich in den seltensten Fällen um einen klassischen Kamin handelt.

Was ist ein Kamin?

Wann spricht man nun tatsächlich von einem Kamin, wie setzt sich dieser zusammen und wie funktioniert er? – Wir erklären es!

Begriffserklärung

Ein Kamin ist im Grunde eine (offene) Feuerstelle, die an eine Abgasanlage (umgangssprachlich Rauchfang oder Schornstein) angeschlossen ist, und zur Beheizung des Raums dient. In der Regel steht der Kamin direkt an einer Wand des Wohnraums und reicht in vielen Fällen bis unter die Decke. Ein wirklich offener Kamin kann allerdings nicht als Raumheizgerät definiert werden, denn dem Wärmegewinn über die Strahlungswärme des Feuers steht ein großer Verlust über das Rauchgas gegenüber.

Moderner Kachelofen
Ein moderner Kachelofen wird zum Blickfang im Wohnraum. Weitere tolle Ofenbilder finden Sie in unserer Kachelofen Galerie.

Bestandteile eines Kamins

Die Bestandteile eines Kamins sind ein Feuerraum, ein Rauchfang und eine Verbindungsleitung, wohindurch die Verbrennungsgase abziehen können. Je nach Ausführung können auch ein Rost und bei offenen Kaminen eine Rauchklappe vorhanden sein. Außerdem gibt es noch Kamine mit einer eigenen Tür mit Sichtscheibe zur Schließung der Brennraumöffnung.

Funktion eines Kamins

Ein klassischer Heizkamin stellt überwiegend Konvektionswärme bereit. Das bedeutet, die Wärme wird an die Raumluft übertragen. Die Raumluft gelangt also von unten in die Ofenhülle, wird anschließend an den heißen Flächen des Kamins erwärmt und danach als Warmluft von oben aus dem Ofen in den Raum abgegeben.

Unterscheidung verschiedener Kamin Arten

In den letzten Jahrhunderten haben sich vom klassischen Kamin aus verschiedene Kaminarten entwickelt. Die grundlegendsten Unterschiede zwischen den einzelnen Ofenarten sind die Bauart, die Optik und die Wärmeübertragung.

Kaminarten nach Bauart

Je nachdem, wie ein Ofen gebaut wird, unterscheiden sich auch seine Optik und Funktion bzw. die Wärmeübertragung deutlich. Dieser Faktor bedingt dementsprechend auch die anderen Unterscheidungsmerkmale. Folgende Bauarten für Kamine gibt es:

  • Grundofen

    Der Begriff Grundofen ist synonym zu Speicherofen zu verstehen. Er besteht aus keramischen Materialien, die ein Ofenbauer vor Ort zusammensetzt. Der Grundofen besteht grundsätzlich aus dem Feuerraum und keramischen Rauchgaszügen, die typischerweise aus Schamotte errichtet werden, um die Wärme optimal zu speichern.

    Durch seine hohe Speichermasse, hält der Grundofen die Wärme sehr gut und kann diese als sanfte Strahlungswärme über einen langen Zeitraum abgeben.

  • Kombiofen

    Ein Kombiofen besteht grundsätzlich aus einem Heizeinsatz zu dem vor Ort ein keramischer Zugbau gebaut wird. Der Heizeinsatz ist aus massivem Gusseisen, während der Zugbau aus keramischen Materialien vom Ofenbauer gefertigt wird.

    Ein Kombiofen erwärmt die Luft sehr schnell, um sich z. B. rasch aufzuwärmen, speichert die Wärme im keramischen Teil aber auch gut und gibt sie somit über einen längeren Zeitraum ab.

  • Warmluftofen

    Ein Warmluftofen besteht aus einem Gusseinsatz, der mit einem metallischen Heizgaszug handwirklich ortsfest gesetzt wird. Dank Nachheizkästen wird die vom Ofen erwärmte Luft besonders gut lenkbar.

    Ein Warmluftofen gibt Energie sehr schnell in Form von Konvektionswärme ab. Durch den Luftaustausch kann es vermehrt zu Staubaufwirbelungen kommen.

  • Heizkamin

    Ein Heizkamin besteht grundsätzlich aus dem Heizeinsatz, der Heizkammer aus Stahlblech, und einem meist einfach verglasten Sichtfenster. Das Abgas brennt bei einem Heizkamin direkt hinaus, in die Abgasanlage.

    In der Regel befindet sich im Sockelbereich ein Lüftungsgitter, wodurch die kalte Luft unten hineinströmen kann, um den Brennraum erhitzt wird und oben als warme Luft wieder herauskommt. Es wird kaum Energie gespeichert, sondern direkt und sehr hochtemperiert abgegeben.

  • Kaminofen

    Der Kaminofen wird auch Schwedenofen genannt und besteht aus einer geschlossenen Brennkammer. Diese besteht üblicherweise aus Stahlblech oder Gusseisen und es gibt meist ein Sichtfenster aus Glaskeramik.

    Als Wärmespeicher und damit effizientes Heizmodell schneidet ein Kaminofen am schlechtesten ab, da er die Wärme kaum speichert, sondern alles direkt abgibt. Dadurch kann auch der Raum sehr schnell überhitzen.

Kaminarten nach Optik

Kamin ist nicht gleich Kamin. Dennoch lassen sich manche Kaminarten ihrer Optik entsprechend nicht auch technisch eindeutig zuordnen. Rein optisch werden Kamine folgendermaßen unterschieden:

  • Kachelofen

    Der Kachelofen ist eine inzwischen sehr traditionsreiche Art von Kamin und meist ein Grund- bzw. Kombiofen. Er besteht aus einem Brennraum, um den Speichermaterialien und Keramik gebaut werden. Die Farb- und Formauswahl der Kacheln ist sehr individuell und die gestalterischen Möglichkeiten sind nahezu unbegrenzt.

  • Putzofen

    Ein Putzofen besteht, wie ein Kachelofen, aus einem Brennraum, um den Speichermaterialien gebaut werden. Im Gegensatz zu einem Kachelofen wird bei einem Putzofen keine Keramik verbaut. Das Endergebnis wird hier sauber verputzt.

  • Heizkamin

    Ein Heizkamin sieht optisch ähnlich aus wie ein klassischer, offener Kamin. Die Verkleidung kann aus Stein oder Kacheln gefertigt werden und in der Regel gibt eine große Scheibe den Blick auf das Feuer frei.

  • Kaminofen, Schwedenofen

    Kamin- oder Schwedenofen gibt es in vielen unterschiedlichen optischen Ausprägungen. Unterschiedliche Hersteller bieten äußerst vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten an. Definitiv sind Kaminöfen oder Schwedenöfen nicht fest verbaut, können auch frei im Raum stehen, unter Umständen sogar von der Decke hängen.

Kamin und Ofen Arten nach Wärmeübertragung

Die Form der Wärmeübertragung hat auch Einfluss auf die Effizienz eines Ofens und die Konstanz der Raumtemperatur sowie den Heizbedarf. Unterschieden wird wie folgt:

  • Ofenarten mit Strahlungswärme

    Dazu gehören: Grundofen, Kachelofen, Putzofen

    Durch die hohe Speichermasse eines Grundofens, eines Kachelofens wie auch eines Putzofens, wird die Wärme sehr gut gehalten und kann als sanfte Strahlungswärme über einen langen Zeitraum abgeben werden. Auch das Zugsystem ist bei einem Grundofen gemauert und unterstützt die lange Wärmehaltung. Bei einem Kachelofen unterstützen die Kacheln die Speicherleistung des Ofens zusätzlich.

  • Kaminarten mit Konvektionswärme

    Dazu gehören: Heizkamin, Kaminofen

    Ein Heizkamin oder ein Kaminofen haben kaum nennenswerte Speichermasse und geben somit die meiste Energie direkt an die Luft ab. Das bezeichnet man als Konvektionswärme. Die Luft wird also rasch und deutlich erwärmt, was allerdings keinen langanhaltenden Effekt hat.

  • Ofenarten mit Strahlungswärme und Konvektionswärme

    Dazu gehören: Kombiofen, Warmluftofen

    Ein Kombiofen und ein Warmluftofen ermöglichen gesunde Strahlungswärme und auch Konvektionswärme. Durch verstellbare Luftgitter kann zwischen schneller Konvektionswärme und Strahlungswärme gewechselt werden.

Womit kann ein Kamin beheizt werden?

Die Befeuerung des Ofens erfolgt je nach Kamin Art mit unterschiedlichen Brennstoffen. Die möglichen Brennstoffe für viele Kaminarten sind folgende:

  • Das Heizen mit Stückholz ist die traditionsreichste Methode, um ein Feuer und damit Wärme zu erzeugen. Doch auch in der Effizienz und Nachhaltigkeit ist sie kaum zu schlagen. Da Stückholz in großen Mengen bei der Baumernte abfällt und die CO2 Menge auch beim natürlichen Verroten freigesetzt wird, ist es wesentlich besser das Stückholz zur Gewinnung von Raumwärme einzusetzen.
  • Die Befeuerung mit Holzpellets ist eine weitere Möglichkeit. Pellets sind gepresste Holzspäne, eigentlich ein Abfallprodukt der Holzverarbeitung. Die Befeuerung mit Pellets kann automatisiert erfolgen, was das Heizen sehr komfortabel macht.
  • Lange Zeit waren Öfen, in denen Braun- oder Steinkohle verbrannt wurde, eine traditionelle Heizform. Inzwischen ist diese Art des Heizens nahezu ausgestorben – nicht zuletzt aufgrund der äußerst schlechten CO2-Bilanz.
  • Beim Beheizen mit Erdgas wird im Brennraum des Ofens der fossile Brennstoff Gas verbrannt, um Wärme zu erzeugen.
  • Die Befeuerung mit Ethanol kommt oftmals aus technischen Gründen zum Einsatz, weil dadurch ein Ambientefeuer möglich wird, ohne Abgasanlage. Die Wärmeproduktion ist allerdings nicht besonders effizient und teuer. Zusätzlich muss dazu genügend Raumluftaustausch gewährleistet werden, da jedes Feuer natürlich auch Sauerstoff benötigt.
  • Beim mit Strom betriebenen Elektrokamin geht es überwiegend um die Optik. Auch hier reicht die Wärme meist nicht wirklich zum Beheizen eines Raums aus.

Welche Kaminart passt für mich?

Um bei der Auswahl an Kamin Arten und Ihren unterschiedlichen Bauarten und Funktionsweisen und damit verbundenen Vor- und Nachteilen auf die richtige Kamin Art für Ihr Projekt und Ihre Ansprüche zu kommen, haben wir hier drei Faktoren für Sie, über die Sie sich bereits vor einem Beratungstermin Gedanken machen sollten.

Ihre baulichen Gegebenheiten

Die optimale Wahl ist auch und nicht zuletzt von Ihrem Bauvorhaben abhängig. Je nachdem, wie und was Sie bauen, muss Ihr Vorhaben bei der Entscheidung für Ihre Kamin Art berücksichtigt werden. Bei einem Neubau kann man die Gegebenheiten optimal an seinen Wunschofen anpassen. Bei einem Um-, Zubau oder einer Sanierung hingegen muss diese Prozess genau anders herum laufen und der gewünschte Ofen meist entsprechend der gegebenen Situation adaptiert werden.

Die optischen Ansprüche an Ihren Kamin

Ein äußerst wichtiger Faktor ist natürlich auch die Optik. Meist ist eine bestimmte Stilrichtung oder eine erhoffte Optik der Ausgangspunkt für die Suche nach einem Kamin. Trotz unterschiedlicher Kamin Arten gibt es aber bei vielen die Möglichkeit, die äußere Gestaltung unabhängig von der Technik exakt an die Kundenwünsche anzupassen. Ihr Hafnermeisterbetrieb berät Sie optimal zur Technik und setzt Ihr Projekt nach Ihren individuellen Wünschen für Optik und Technik um.

Die Kosten für Ihren Kamin

Je nach vorstellbarem Budget schwankt auch die Umsetzbarkeit der einzelnen Kaminarten. Je nach Material- und Arbeitsaufwand ist ein Ofen klarerweise höher- oder niedrigpreisiger. Pauschal sagen, welche Kamin Art wie viel kostet, lässt sich nicht. Eine eingehende und vor allem fachmännische Beratung vorab bringt Ihnen Transparenz und hilft bei den ersten Entscheidungen im Prozess der optimalen Ofenwahl für Sie.

Welche Ofenart ist die beste?

Grundsätzlich sprechen wir uns immer dafür aus, sich genug Gedanken zur Umsetzung des eigenen Ofens zu machen und sich eingehend von einem Experten beraten zu lassen. Ein Ofenbauer kann Ihnen auch genaue Auskunft zu den Anschaffungs- und Betriebskosten geben. Denn scheinbar niedrige Anschaffungskosten sind manchmal durch erheblich höhere Betriebskosten wieder aufgewogen. Es gibt Systeme, die wir hinsichtlich der Effizienz und Nutzung als sinnvoller oder weniger sinnvoll erachten. Für welche Kamin Art wir uns aussprechen und warum, erklären wir Ihnen hier.

Unser Mitarbeiter berät Sie gerne

Tipp vom Experten

Ein Speicherofen bietet alle Vorteile eines modernen und nachhaltigen Heizsystems und erfüllt, je nach Ausführung, die individuellen Wünsche unserer Kunden.

HAFNERTEC LogoHaben Sie Fragen? Wir beraten Sie gerne.

Die Vorteile des Speicherofens von HAFNERTEC

Das effizienteste Modell und dementsprechend unsere Empfehlung ist ein Speicherofen. Mit einem Speicherofen entscheiden Sie sich für langanhaltende und gesunde Strahlungswärme, die ein einzigartiges Raumklima erzeugt. Zudem heizen Sie so sauber, CO2-neutral und dank unserer Technik wenn gewünscht auch vollautomatisch, um traditionelles Heizen und das schöne Flammenbild modern und bequem zu genießen.

Gesunde Strahlungswärme

Der Speicherofen speichert die Wärme dank seiner hohen Grundmasse sehr lange. Das macht ihn unvergleichbar effizient und sorgt für langanhaltende, gesunde und sanfte Strahlungswärme.

LE-Technologie

Dank unserer innovativen L(ow) E(mission) Technologie ist die Verbrennung außerdem extrem sauber und CO2-neutral. Das ist gesund für Sie und für unsere Umwelt. In manchen Ländern erhält man sogar Förderungen.

Dualer Feuerraum

Um alle Vorteile einer Holzheizung genießen zu können – ohne ans Nachlegen denken zu müssen, ist die Befeuerung auch mit Pellets möglich. Unser Dualer Feuerraum, kann sowohl mit Pellets als auch mit Stückholz im gleichen Feuerraum befeuert werden.

Naturzug

All das funktioniert bei unseren Speicheröfen im Naturzug. Wir brauchen kein Gebläse, das ein Störgeräusch erzeugt. Sie können das Knistern des Feuers ganz ohne unangenehme Nebengeräusche genießen.

Natürliche Klimazonen

Durch einen Speicherofen entstehen außerdem unterschiedliche natürliche Klimazonen im Raum. Je nach persönlicher Präferenz, können Sie die gesunde Infrarot-Wärme direkt am Ofen oder mit etwas Abstand in einem anderen Bereich des Raumes genießen.

Optische Vielfalt

Der Optik sind keine Grenzen gesetzt. Ein Speicherofen lässt sich als klassischer Kachelofen genau so wie ein moderner Putzofen oder ein futuristischer teilverkachelter Ofen gestalten – ganz nach ihren individuellen Wünschen.

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